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Wie werden Konflikte am Arbeitsplatz vermieden und gelöst?

Veröffentlicht am 19.12.2024 von Marcel Penn, Marketing- und Verkaufsleiter Classifieds - Bildquelle: Getty Images
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Wo Menschen in Beziehung zueinander stehen, kann es zu Konflikten kommen. Das gilt auch für die Zusammenarbeit auf beruflicher Ebene. Tagtäglich treffen hier unterschiedliche Charaktere aufeinander, die geprägt sind von Individualität in Bezug auf Werte, Arbeitsauffassung, Arbeitstempo und die Herangehensweise bezüglich der Bewältigung von Arbeitsaufgaben und der Umsetzung von Projekten. Wichtig ist, auftretende Konflikte am Arbeitsplatz rechtzeitig zu erkennen und eine konstruktive Lösung herbeizuführen.
Welche Konflikte gibt es am Arbeitsplatz?

Die meisten Konflikte am Arbeitsplatz entwickeln sich schleichend. Es beginnt mit einem unfreundlichen Umgangston und anderen negativen Verhaltensweisen, die in eine gereizte Arbeitsatmosphäre münden. In einer weiteren Eskalationsstufe werden bewusst Informationen zurückgehalten, Fehlinformationen und Gerüchte verbreitet sowie Intrigen gesponnen.

Wird seitens der Unternehmensleitung oder Teamführung nicht rechtzeitig Einhalt geboten, kann sich aus dem anfänglichen Streit ein schwerwiegender Konflikt entwickeln, der sich auf das Arbeitsklima innerhalb eines Teams, einer Abteilung oder des gesamten Betriebes auswirkt. Schlimmstenfalls werden die Effizienz der Arbeit sowie die Produktivität eingeschränkt.

Meistens sind es tiefer liegende Ursachen, die einem schwelenden oder offen ausgetragenen Konflikt am Arbeitsplatz zugrunde liegen, zum Beispiel diese:
  • Hoher Leistungsdruck, Überforderung, Konkurrenzdruck
  • Unterforderung, Langeweile und Frustration
  • Ein von Rivalität, Neid und Missgunst angereichertes Arbeitsklima
  • Klima der Angst, Blossstellen bei Fehlern als Folge einer fehlenden Fehlerkultur
  • Ungenaue Vorgaben seitens der Führungsverantwortlichen
  • Schlechte Arbeitsorganisation
  • Respektlose Verhaltensweisen und raue Umgangsformen
  • Fehlende Kooperation seitens der Kollegen
  • Fehlende Anerkennung und Wertschätzung
  • Angst vor Arbeitsplatzverlust

Ein Extremfall von Konflikten am Arbeitsplatz ist Mobbing, das nicht selten auch von Führungskräften befeuert wird. Regelmässige, gezielte und vorsätzliche Angriffe sowie Schikanen bedingen die Ausgrenzung eines Kollegen. Hier ist die Unternehmensführung gefragt, die Mobbing durch eine unmissverständliche Kommunikation, die Androhung von Sanktionsmassnahmen und durch entsprechende Schulungen der Führungskräfte unterbinden kann.

Konflikte am Arbeitsplatz vermeiden und lösen

Ein erster Schritt zur Lösung von Konflikten am Arbeitsplatz ist, die Konfliktfähigkeit aller Beteiligten zu trainieren mit dem Ziel, Probleme rechtzeitig zu erkennen und bereits im Ansatz zu klären. Teil der Unternehmenskultur sollte deshalb sein, für die Argumente der anderen Seite offen zu sein und die Bedürfnisse des Gegenübers zu respektieren. Mitarbeiter sollten die Möglichkeit erhalten, ohne Angst vor Sanktionsmassnahmen ihr Anliegen und ihren Standpunkt zu artikulieren. Insbesondere Führungskräfte sollten Bereitschaft zeigen, Konflikten auf den Grund zu gehen und zeitnah aus der Welt zu schaffen.

Im Falle eines Konfliktes sollten die Beteiligten im Rahmen eines konstruktiven Gesprächs die Möglichkeit erhalten, ihren Standpunkt und ihre sachlichen Argumente in einer angenehmen Atmosphäre darzulegen. Das funktioniert, nachdem sich die Gemüter zunächst beruhigt haben. Höflichkeit und Respekt sind die Basis für ein konstruktives Gespräch, das auch der Vertrauensbildung dient. Wichtig ist, dass alle Beteiligten ihr Gesicht wahren.

Das gelingt, wenn die Standpunkte der Streitparteien so umfassend wie möglich in eine gemeinsam erarbeitete Lösung einfliessen, sodass beide Seiten als Gewinner aus dem Gespräch hervorgehen. Es kann sinnvoll sein, die Ergebnisse des Gesprächs schriftlich festzuhalten und gegebenenfalls eine Vereinbarung zu formulieren. Auf diese Weise werden die Beteiligten in die Pflicht genommen, sich an das gesprochene Wort zu halten.