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Was bedeuten Inklusion und Diversität in der Arbeitswelt?

Veröffentlicht am 03.10.2024 von Marcel Penn, Marketing- und Verkaufsleiter Classifieds - Bildquelle: Getty Images
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Für zukunftsorientierte Unternehmen stellt sich nicht mehr die Frage, ob sie Diversität und Inklusion umsetzen, sondern auf welche Weise sie es tun. Betriebe achten vermehrt auf die ganz unterschiedlichen Bedürfnisse und Erfordernisse der Mitarbeitenden.
Es zahlt sich aus, auf die Bedürfnisse der gesamten Belegschaft zu achten

Eine Vielfalt in der Belegschaft ist kein Nachteil, sondern sollte von Unternehmensleitungen generell als positiv gesehen werden. Schliesslich bildet die Vielzahl an Hintergründen und Erfahrungen von Mitarbeitenden die reale Welt besser ab als homogene Teams. Häufig entstehen dadurch deutlich kreativere Lösungen als in Arbeitsgruppen, die sich in ihren Eigenschaften und kulturellen Erfahrungen ähneln.

Betriebe sollten also in ihrem eigenen Interesse darauf achten, dass die Ressourcen ihres Personals genutzt werden. Darüber hinaus ist es eine gesellschaftliche Aufgabe, jeden Menschen in seiner Gesamtheit wertzuschätzen und eine positive Arbeitsatmosphäre zu bieten, in der man sich entfalten und gute Ergebnisse liefern kann.

Integration bedeutet nicht automatisch Inklusion

Ein besonderes Augenmerk sollten Unternehmen auf die Bedürfnisse von Mitarbeitenden legen, die mit Beeinträchtigungen leben. Diese können vielfältiger Natur sein: Psychische Erkrankungen, eine Schwerhörigkeit oder andere Herausforderungen sind nicht unbedingt auf den ersten Blick sichtbar. Umso wichtiger ist es, dass die gesamte Belegschaft dahingehend sensibilisiert wird, dass jede einzelne Person im Unternehmen in gleichem Masse wertvoll ist und dazu beiträgt, dass am Ende des Tages ein erfolgreiches Ergebnis geliefert werden kann.

Das Arbeitsumfeld sollte deshalb auch möglichst flexibel gestaltet werden können. Ein optimales Arbeitsumfeld bedeutet für jede Person etwas anderes. Beispielsweise lenkt neurodivergente Menschen eine unruhige Umgebung mehr ab als Mitarbeitende, die sich nicht so schnell von starken Reizen überfordert fühlen. Eine vorwiegend digitale Kommunikation an einem Remote-Arbeitsplatz kann hier Abhilfe schaffen. Eine Integration beeinträchtigter Menschen in bestehende Arbeitsbedingungen ist also nur in seltenen Fällen die beste Lösung für alle Beteiligten. Eine erfolgreiche Inklusion geht darüber hinaus und nimmt die Bedürfnisse von Mitarbeitenden ernst.

Wertschätzung ist das Schlüsselwort für eine erfolgreiche Inklusion

Auch sprachlich sollte eine Wertschätzung aller Personen im Unternehmen Ausdruck finden. So ist ein Mensch mit Hörbehinderung nicht «taubstumm», sondern kommuniziert auf andere Weise, zum Beispiel durch Gesten und die Gebärdensprache. Wenn beispielsweise alle im Team dafür sensibilisiert werden, dass eine direkte Ansprache mit Blickkontakt für Menschen mit Beeinträchtigung ihres Hörvermögens essenziell ist, erleichtert das die Zusammenarbeit und ermöglicht ein produktives Arbeiten. Was viele ausserdem nicht wissen: Blindenhunde sollen nicht als «Bürohunde», sondern als unterstützendes Hilfsmittel gesehen werden und deshalb auch nicht gestreichelt werden.

Generell sollte darauf geachtet werden, dass eine natürliche Distanz gehalten wird - weder sollte ungefragt ein Körperkontakt hergestellt werden, auch wenn dies mit einer guten Absicht geschieht, noch sollte unvermittelt die Frage nach der Ursache der Behinderung gestellt werden. Manchmal besteht zu Beginn einer gemeinsamen Arbeit im Team eine Unsicherheit auf allen Seiten. Hier sollten Führungskräfte eine Vorbildfunktion einnehmen und einen wertschätzenden und positiven Kommunikationsstil vorleben.